T-Mobile G2 Touch: Android-Handy im Test
HTC hat sein drittes Android-Handy auf den Markt gebracht. Bei T-Mobile ist das Multimedia-Gerät mit dem Google-Betriebssystem als G2 Touch zu haben.
Das T-Mobile G2 Touch ist nach Angaben von HTC das weltweit erste Android-Handy mit komplett individualisierbarer Benutzeroberfläche. Dies äußert sich so, dass dem Nutzer, anders als bei bisherigen Android-Handys, nicht nur drei, sondern bis zu sieben verschiedene Startbildschirme angeboten werden, zwischen denen man per seitlichem Fingerwisch leicht wechseln kann.
Außerdem zum Einsatz kommt „HTC Sense“. Dabei handelt es sich nach Angaben des taiwanischen Herstellers um eine Philosophie, dem Nutzer eine möglichst intuitive, nahtlos mit Anwendungen verknüpfte Benutzeroberfläche anzubieten.
Dass heißt dann z.B. ganz praktisch, dass man erst einen Kontakt aufruft und dann zwischen den verschiedenen Kontaktmöglichkeiten Anruf, SMS, E-Mail oder Instant Messaging wählt.Weiteres Beispiel der Personalisierung sind die Widgets und die sogenannten Szenen. Die Widgets, über die man auf Funktionen zugreifen und die man ganz nach Gusto auf dem Android-Startbildschirm platzieren kann, kennt man ja schon vom T-Mobile G1 oder HTC Magic.
Das G2 Touch ist rein auf Gestensteuerung ausgelegt. Dennoch kann man es auch mit den Fingern steuern, ohne dass diese Schlieren oder Abdrücke hinterlassen. Außerdem steht dem Nutzer ein Trackball zur Verfügung.
Daneben gibt es Tasten zum Anrufen und Auflegen und die praktische Taste mit dem Haussymbol, über die man immer wieder zum Startbildschirm zurückgelangt. Als praktisch erweist sich auch die mit einem Pfeilsymbol ausgestattete „Zurück“-Taste. Über die „Menu“-Taste gelangt man vom Startbildschirm aus zum Hauptmenü mit allen Anwendungen oder auch zur Einstellung der gewünschte Szene.
Hinter diesem etwas sperrigen Begriff verbergen sich hingegen so etwas wie Profile. So kann der Nutzer sich z.B. das Arbeitsprofil voller Widgets für bürotypische Anwendungen wie E-Mail, Kalender, Bluetooth und WLAN zusammenstellen. Wenn er vom Berufs- und Privatleben wechselt, kann er über das Hauptmenü zum Profil für private Aktivitäten wechseln, dass mit ganz anderen Widgets bestückt ist.
Die Telefonfunktion ist prominent am unteren Bildrand platziert und tut ihren Dienst ohne großes Murren. Die Sprachqualität im T-Mobile-Netz ist – mit Ausnahme extrem schlechter Empfangssituationen z.B. im „Schatten“ von Gebäuden – in beiden Richtungen ausgezeichnet.
Um eine SMS oder E-Mail zu versenden, muss man der „HTC Sense“-Philosophie zufolge zunächst den entsprechenden Kontakt aufrufen. Die Tasten der virtuellen QWERTZ-Tastatur lassen sich aber nur im Querformat gut und sicher treffen.
Im Gegensatz zu den Vorgängern T-Mobile G1 und HTC Magic ist das T-Mobile G2 Touch mit einer akzeptablen Kamera ausgestattet. Dank einer Auflösung von fünf Megapixeln sind vor allem Tagaufnahmen kein Problem für das Android-Handy:
Bei Innenaufnahmen neigt das G2 Touch dazu, Bildränder nicht kontrastreich genug darzustellen. Dennoch geht das Gesamtergebnis in Ordnung:
Das Android-Handy hat kein LED-Blitzlicht. Insofern gibt es bei Nachtaufnahmen keine allzu Figur ab:
Paradedisziplin des T-Mobile G2 Touch ist zweifellos das Surfen im Internet. Man muss nicht unbedingt die WLAN-Schnittstelle nutzen, um schnell im World Wide Web zu surfen. Dank HSDPA ist man im T-Mobile-Netz in der Regel mit 3,6 mit Megabit pro Sekunde (MBit/s), an neuralgischen Punkten wie Bahnhöfen oder Flughäfen sogar mit bis zu 7,2 MBit/s unterwegs.
Standardmäßig ist das G2 wie alle Android-Handys mit dem von Google entwickelten Browser Chrome ausgerüstet. Die Steuerung funktioniert wie gehabt per Finger oder Trackball, in der Regel ist der Finger jedoch ausreichend. Sehr praktisch: Wie beim Apple iPhone 3G S funktioniert das Heran- und Herauszommen durch das Zusammen- bzw. Auseinanderziehen zweier Finger auf dem Display.
Am besten surft man im Querformat. Das G2 erkennt dank Sensoren automatisch, wann es quer gehalten wird. Durch Drücken auf die Menü-Taste werden Optionen eingeblendet wie z.B. das Aktualisieren der angezeigten Seite, die Eingabe einer neuen URL oder das Löschen von Cache-Speicher und Verlauf. Nach ein wenig Eingewöhnung können das auch weniger versierte Nutzer.
Zwar ist die Darstellungsqualität und Reaktionsschnelligkeit des Touchscreens gegenüber dem Magic noch einmal verbessert worden gut, aber der berührungsempfindliche Bildschirm kommt einem manchmal doch einen Tick zu klein vor. Kein Wunder: Gegenüber dem iPhone fehlen dem von HTC produzierten G2 Touch 0,3 Zoll in der Diagonalen.
Der integrierte Musik-Player des Google-Handys verrichtet seinen Dienst leichtgängig und unauffällig. Leider nicht so intuitiv konzipiert ist die Lautstärkeeinstellung. Diese versteckt sich hinter einer Wippe auf der Rückseite des G2, die zudem nicht beschriftet ist.
Der Sound des G2 Touch kann mit dem des neuen iPhone nicht 100-prozentig mithalten, aber gegenüber früheren Android-Handys hat HTC sich hier stark verbessert. Darüber hinaus ist das neueste Handy der Taiwaner mit einem 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss ausgestattet, über den man hochwertige Kopfhörer anschließen kann. Die serienmäßigen Headsets sind aber schon um Meilen besser als beim T-Mobile G1 und vermitteln einen ordentlichen Surround-Klang.
Der Akku des G2 Touch hat ausreichend lange Laufzeiten zu bieten. Die maximale Gesprächszeit wurde von uns mit drei Stunden ermittelt – das ist bei Multimedia-Handys der neuesten Generation Standard. Surft man mit dem Handy per WLAN oder HSDPA im Internet, ist ebenfalls nach circa drei Stunden das Ende der Fahnenstange erreicht.
Das T-Mobile G2 Touch gefällt aufgrund einer Vielzahl von Funktionen, die sich simpel und intuitiv bedienen lassen. Damit wird es für potentielle iPhone-Nutzer interessant, die nach ähnlich guten Alternativen suchen.
Vor allem die Möglichkeit, die Funktionen des Android-Handys ganz nach Gusto zu erweitern, hat ihren Charme. Das Telefonieren funktioniert gut, ebenso auch das Versenden von E-Mails und SMS, wenn man die virtuelle QWERTZ-Tastatur des Android-Handys im Querformat bedient.
Paradedisziplin des G2 ist zweifellos das Surfen im Internet. Daneben verdient sich das Android-Handy Sonderpunkt für die optional nutzbaren Google-Funktionen. Insbesondere der Google-Mail-Account erweist sich dabei als praktisch, um schnell auf seine Mails zurückgreifen zu können.
Da HTC gegenüber dem G1 auch beim Akku stark nachgebessert hat, bleibt als einziger Schwachpunkt die Kamera des G2. Die Auflösung ist mit fünf Megapixeln zwar ordentlich, aber ohne Blitzlicht ist im Dunkeln nichts zu machen. Das T-Mobile G2 Touch ist zudem nur über die Mobilfunksparte der Deutschen Telekom zu bekommen. Das Schwestermodell HTC Hero bietet hingegen E-Plus exklusiv an.